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Für die Modernisierung des chinesischen Schienennetzes gab es internationale Ausschreibungen. Drei Bahnhersteller lagen in der engeren Auswahl: Siemens mit dem ICE (falls der Transrapid ausscheiden sollte), Alstom mit französischer TGV-Technologie und der japanische Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug. Der Entscheid für die erste Ausschreibung ging an drei Konsortien mit Unternehmen aus Japan, China, Frankreich und Kanada. Fünf Eisenbahnverbindungen mit einer Gesamtlänge von 2000 Kilometern sollen für 200 Stundenkilometer ausgebaut werden. Eine modifizierte Version des japanischen Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen für 275 km/h soll dafür konstruiert werden. Der Auftrag habe ein Volumen von rund 10 Milliarden Euro. Das Projekt betrifft unter anderem die Strecke von Peking nach Shenyang in Nordostchina sowie die Verbindung zwischen der Hafenstadt Qingdao und Jinan in der Provinz Shandong. Die chinesischsprachigen Medien und das Eisenbahnministerium erwähnten das japanische Wort "Shinkansen" auffälligerweise nicht, sondern sprachen von "Lokomotive- und Zugsystemen". In der Bevölkerung gibt es wegen der Besetzung Chinas durch die japanischen Truppen während des Zweiten Weltkrieges tiefe Antipathien gegen Japan.
Die geplante, lukrative 1300 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Schanghai war nicht Teil der Ausschreibung, sodass Siemens immer noch auf den Verkauf von ICE-Zügen hoffen kann. Immerhin gibt es bereits ein sehr dem ICE 3 ähnelndes, chinesisches Imitat, wie das Foto zeigt, wobei anzumerken ist, dass diese Version nur 210 km/h erreicht. |
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